Online-Betrug kommt das ganze Jahr lang vor und ein paar Freunde haben mich allein in der vergangenen Woche diesbezüglich um Hilfe gebeten. Aber wenn man merkt, dass man Hilfe braucht, ist es meistens schon zu spät.
In diesem Beitrag wird erklärt, wie ein Betrug abläuft und wie du ihn vermeiden kannst.
Die drei Phasen eines Online-Betrugs
Computer-Experten neigen dazu, Online-Betrug in viele unterschiedliche Kategorien einzuteilen, wie Romantikbetrug, Phishing, Bankbetrug usw.
Allerdings sind sie alle nur ein Typ: Sie gaukeln dir etwas vor, das nicht real ist, um an dein Geld zu kommen, manchmal sogar an sehr viel Geld. Diese Betrügereien können so raffiniert sein, dass man es dir kaum zum Vorwurf machen kann.
Hier sind die drei Teile, wie ein Betrug funktioniert.
1. Der Haken
In dieser Phase wird dir eine aufrüttelnde oder überzeugende Nachricht geschickt, die dich zu einer Handlung auffordert.
Bei der Nachricht kann es sich um eine E-Mail, eine SMS oder sogar einen echten Telefonanruf handeln. Beachte, dass die E-Mail-Adresse oder sogar die Telefonnummer einer beliebigen Person gefälscht werden kann. Das bedeutet; selbst, wenn du eine Nachricht bekommst, die aus einer bekannten Quelle zu stammen scheint, gibt es keine Garantie, dass diese auch tatsächlich von dieser Person stammt.
Bei der Handlung kann es sich um verschiedene Dinge handeln, wie das Teilen deiner persönlichen Informationen per E-Mail, das Herunterladen / Installieren von Software auf deinem Computer oder eine bestimmte Nummer anzurufen.
Der Betrüger gestaltet die Nachricht so, um dich zu täuschen. Es wird vorgegeben, eine vertrauenswürdige Einrichtung zu vertreten, wie das Finanzamt, ein großes Unternehmen, eine Wohltätigkeitsorganisation oder sogar jemand zu sein, den du kennst.
Die Inhalte der Nachricht können variieren, doch es ist immer etwas Dringendes, Beunruhigendes, Beängstigendes oder Verlockendes. Er macht sogar Geräusche oder wirft das DVD-Laufwerk des Computers aus, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen. Er spielt mit den Schwächen der Menschen, wie Leichtgläubigkeit, Angst und Gier.
„Warum ich?“
„Wie konnte mir das passieren? Ich habe doch nichts getan!“, wirst du jetzt wohl sagen.
Es erfordert nicht viel, um auf eine solche Nachricht zu stoßen. Und falls du dich dadurch besser fühlst: Das passiert mir auch ziemlich oft.
Zum einen geben wir unsere E-Mail-Adresse an unterschiedlichste Menschen, Unternehmen oder Institutionen – wir müssen ja. So funktioniert Kommunikation. Und beispielsweise kann deine E-Mail-Adresse in der Hand eines Bösewichts landen, wenn jemand der aufgezählten gehackt wird.
Eine weitere gängige Methode sind gefälschte Webseiten. Betrüger setzen eine temporäre Seite unter Verwendung einer Adresse auf, die einen gängigen Tippfehler einer bekannten legitimen Webseite beinhaltet, wie wellfargo.com, microsof.com, usw. Oder es wird eine zufällige Domäne mit einem Link verwendet, der in eine E-Mail eingebettet ist, die an dich geschickt wurde – und du hast darauf geklickt.
Nicht anbeißen!
Die Quintessenz ist, dass du dir keine Gedanken darüber machen solltest, warum und wie ein solcher Betrugs-Haken vor dir auftaucht. Nur nicht anbeißen!
Und damit meine ich, dass du keiner Anfrage oder Forderung folgen solltest, die auf deinem Bildschirm erscheint, ganz egal, wie überzeugend das auch klingen mag. Anstatt dessen solltest du den Browser schließen oder die E-Mail löschen. Wenn das nicht geht, schalte den Computer aus. Wenn dein Rechner scheinbar einfriert, halte den Netzschalter einige Sekunden lang gedrückt, damit er sich ausschaltet.
Wenn du dieselbe Nachricht weiterhin angezeigt bekommst, wenn du den Computer wieder einschaltest, liegt es wahrscheinlich daran, dass du der Maschine erlaubst, dass die Programme wieder geöffnet werden, die im vorherigen Abschnitt ausgeführt wurden. Du kannst das entsprechende Kontrollkästchen am Mac deaktivieren oder diesen Tipp auf einem Windows-Computer befolgen.
Aber die gute Nachricht ist, dass kein Schaden entstanden ist.
Eine gefälschte Online-Sicherheitsmeldung. Ruf die Nummer besser nicht an.
2. Du schluckst den Köder
Wenn du die Betrugsnachricht befolgst, wirst du je nach dem, was du tust, ein kleines oder großes Problem haben. Hier sind ein paar Szenarien.
1. Wenn du nur auf eine E-Mail antwortest und ein paar zusätzliche Informationen über dich angibst, wie deine Adresse und Telefonnummer. Nun, dann kannst du davon ausgehen, dass du noch mehr vom Betrüger hören wirst. In diesem Fall ignoriere einfach jegliche weitere Korrespondenz und wahrscheinlich wird alles gut werden.
2. Wenn du dem Betrüger Geld geschickt hast. Zu schade, dein Geld ist weg. Hoffentlich ist das das gesamte Ausmaß des Schadens.
3. Wenn du eine Nummer anrufst, kannst du erwarten, dass die Person am anderen Ende sehr professionell und verbindlich klingen wird. Sie sind ausgezeichnete Schauspieler. Sie werden dir genaue Anweisungen erteilen, nach denen du bestimmte Dinge auf deinem Computer tun solltest. Sie werden dich wahrscheinlich sogar zurückrufen. Letztendlich wirst du immer aufgefordert, Geld zu schicken oder für eine „Dienstleistung“ zu bezahlen oder ihnen Zugang zu deinem Bankkonto zu gewähren. Hoffentlich merkst du während des Prozesses, dass etwas faul ist und hörst auf.
4. Wenn du die Anweisungen befolgst und Software auf deinen Computer herunterlädst / installierst, ist das der schlimmste Fall. Leider ist es auch am einfachsten, darauf hereinzufallen, da es nur ein paar Klicks weit entfernt ist.
Der Schaden
Der Betrüger kann jetzt deinen Computer scannen und nach weiteren persönlichen Informationen Ausschau halten, wie deine gespeicherten Passwörter oder eine Kopie deiner Steuererklärung.
Jetzt liegt es an dir, wie viel sie aus dem Computer herauslesen können. Am besten wäre es, wenn die bösen Jungs gar nichts bekommen; im schlimmsten Fall finden sie finanzielle Informationen sowie auch deine Sozialversicherung.
Damit können sie dich und deine Familie weiter betrügen und deine Identität sogar für finanzielle Betrügereien nutzen, etwa um einen Kredit zu erhalten oder um in dieser Zeit deine Steuern einzureichen und betrügerische Rückzahlungen zu erhalten.
Sie können auch Ransomware auf deinem Rechner installieren und so über die Zeit Geld von dir erpressen.
Wenn du in dieser Phase bist, schalte den Computer aus und benutze ihn nicht mehr. Hole dir professionelle IT-Hilfe, um deine Daten wiederherzustellen und deinen Computer zu reinigen.
3. Die Kopfschmerzen
Wenn du auf einen Betrug hereingefallen bist und davon ausgehst, dass sie deine Sozialversicherungsnummer haben, musst du wohl vom Schlimmsten ausgehen.
Selbst wenn du ihnen die Gebühren bezahlst, um die sie fragen, werden sie wieder kommen, um nach mehr zu verlangen. Mehr noch, sie können deine Informationen nutzen, um deine Familie und Freunde auszuspionieren.
Hier ist, was du tun solltest:
- Erledige deine Steuererklärung so schnell wie möglich. Lass nicht zu, dass die bösen Jungs das vor dir machen.
- Nutze einen sauberen Computer und verändere alle deine wichtigen Online-Zugriffs-Passwörter, einschließlich die deiner Banken, deiner E-Mail-Konten oder anderen Konten, die sensible Informationen beinhalten. Hol dir einen Online-Identitäts-Schutz-Plan.
- Informiere deine Angehörigen über die Situation, sodass sie Vorkehrungen treffen können. Melde den Vorfall deinen Banken und den Behörden.
Wie du dich vor Online-Betrügereien schützen kannst
Inzwischen hast du vielleicht bemerkt, dass die einzige Möglichkeit, online auf der sicheren Seite zu bleiben, darin besteht, über die erste oben erwähnte Phase nicht hinauszugehen. Das bedeutet, du schluckst den Köder nicht.
Die folgenden Punkte solltest du beachten:
- Nutze den gesunden Menschenverstand. Wenn etwas seltsam erscheint, ist es wahrscheinlich tatsächlich seltsam.
- Kein Fremder (und auch keine Webseite), der (oder die) sich mit unerwünschten Informationen an dich wendet, bedeutet etwas Gutes. Sie alle wollen etwas von dir haben.
- Keine Behörde wird dich in ernsten Angelegenheiten online kontaktieren. Du wirst über die Post einen Brief bekommen oder sie schicken dir einen echten Menschen vorbei.
Im Folgenden findest du einige Hinweise, worauf du achten solltest, wenn du online bist:
- Sei kein klickfreudiger Nutzer! Betrachte einen Mausklick (oder das Drücken der Enter-Taste) als das Betätigen des Abzugs einer Waffe. Danach gibt es kein Zurück mehr. Nimm dir also ein paar Sekunden, um sicherzustellen, dass du dir bewusst bist, was passieren wird.
- Verwende eine Online-Schutz-Software, aber vertraue ihr nicht gänzlich. Keine Sicherheits-Software-Firma garantiert die Wirksamkeit ihres Produkts, weil sie wissen, dass das nicht möglich ist. Du selbst bist die letzte Verteidigungslinie.
- Reagiere nicht auf jegliche Nachrichten (per E-Mail oder auf einer Webseite), ohne dir zuvor darüber Gedanken gemacht zu haben. Die erste Sache, die du dich selbst fragen solltest, ist: Ist das echt? Und trete nur dann in Aktion, wenn die Antwort positiv ist.
Der abschließende Gedanke
Wie die Dinge auch im echten Leben laufen, braucht ein Online-Betrug immer zwei Seiten: Den Betrüger und den Betrogenen. Gegen Ersteren kannst du nichts tun, doch es gibt auf jeden Fall Möglichkeiten, um zu vermeiden, zum Letzteren zu werden. Warte nicht, bis es zu spät ist.
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